Übersicht über Deutschland.
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Hamburg-Amerika-Linie in Hamburg und der Norddeutsche
Lloyd in Bremen. Sie verfügen über mehrere Hunderte Ozeandampfer,
von denen die größten über 200 m lang sind (Kölner Domtürme
154 m hoch), mehr als 3000 Menschen fassen können und in Bezug
auf zweckmäßige und schöne innere Einrichtung, auf Geschwindigkeit
und ruhigen Gang musterhaft zu nennen sind.
Den Gütertransport vermitteln in Deutschland zu etwa ik
die Eisenbahnen, zu ^/s die Wasserstraßen. Das deutsche Eisen-
bahnnetz steht in Bezug auf Länge (etwa 60000 km) neben Ruß-
land in Europa an erster Stelle, an Dichtigkeit wird es allerdings
von Belgien und England übertroffen. Am dichtesten ist das deutsche
Eisenbahnnetz im Ruhrkohlengebiet. Hauptknotenpunkt der deutschen
Bahnen ist Berlin. Das deutsche Postwesen ist in Bezug auf Sicher-
heit und Pünktlichkeit musterhaft. Von Deutschland wurde auch der
Weltpostverein gegründet, dem ganz Europa, der größte Teil Ame-
rikas sowie Teile von Asien, Afrika und Australien angehören. In
seinem Gebiet beträgt das Porto von Postkarten 10 Pf., von Briefen
20 Pf. Die deutschen Staaten bilden das Reichspostgebiet mit
Ausnahme von Bayern und Württemberg, welche ihr Post- und
Telegrapheuweseu selbst verwalten. Das deutsche Telegraphen- und
Telephonnetz ist jetzt das dichteste von Europa. Seit dem Jahre
1900 besitzt Deutschland auch mehrere Kabelleitungen, namentlich
nach Amerika.
Der Umsatz im deutschen Gesamthandel (Land- und See--
Handel), der sich in letzter Zeit gewaltig vermehrt hat, nimmt jetzt
die zweite Stelle in der Welt ein. Im Jahre 1909 betrug der Um*
fatz Englands 22^3 Milliarden Mark, der Deutschlands 16^/4, der
der Vereinigten Staaten 12^2 Milliarden Mark. Nahezu die Hälfte
des deutschen Handels fällt auf England, die Vereinigten Staaten,
Nußland und Osterreich-Ungarn, dann folgen Holland, Belgien,
Frankreich, die Schweiz, Italien, Argentinien ?c.
9. Verfassung. Die 26 deutscheu Staaten sind mit Ausnahme
des Reichslandes Elsaß-Lothringen konstitutionelle Monarchien,
die Freien Städte sind Republiken. Sie bilden zusammen einen
Bundesstaat, an dessen Spitze als Deutscher Kaiser der König
von Preußen steht. Er hat das Präsidium des Bundes und den
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Hamburg Norddeutsche
Lloyd Bremen Deutschland Europa Belgien England Berlin Deutschland Europa Asien Afrika Australien Europa Deutschland Amerika Englands Deutschlands England Nußland Holland Belgien Frankreich Italien Argentinien
4
Das Deutsche Reich.
den Böhmerwald, das Erzgebirge und die Sudeten geschieden. Im
N. bilden die Nord- und die Ostsee seine natürlichen Grenzen. Gegen
Rußland sowie gegen Holland, Belgien und Frankreich dagegen sind
seine Grenzen, von den Vogesen abgesehen, ganz offen, weshalb an
der Ost- und an der Westgreuze zum künstlichen Schutz starke Fe-
stungen errichtet sind.
3. Größe und Einwohnerzahl. Deutschland wird an Größe
nur von Rußland und Österreich-Ungarn, in Bezug auf Einwohner^
zahl (6b Mill.) nur von Rußland übertroffen. Unter seinen Be-
wohnern sind etwa 60 Mill. Deutsche, im Osten des Reiches wohnen
Slawen, meist Polen (31/2 Mill.). Der Religion nach sind 62 Pro-
zent Protestanten, hauptsächlich in Norddeutschland, 37 Prozent Ka-
tholiken, vorherrschend in Süd- und Westdeutschland und in den öst-
lichen, von Polen bewohnten Gebieten. Dazu kommen etwa 600000
Juden.
4. Das Deutsche Reich bilden (politisch) folgende Staaten:
Die Königreiche: 1. Preußen, 2. Bayern, 3. Sachsen,
4. Württemberg.
Die Großherzogtümer: 1. Baden, 2. Hessen, 3. Mecklenburg-
Schwerin, 4. Sachsen-Weimar, 5. Mecklenburg-Strelitz, 6. Oldenburg.
Die Herzogtümer: 1. Braunschweig, 2. Sachsen-Meiningen,
3. Sachsen-Altenburg, 4. Sachsen-Kobnrg-Gotha, 5. Anhalt.
Die Fürstentümer: I.schwarzburg-Soudershausen, 2. Schwarz-
burg-Rudolstadt, 3. Waldeck, 4. Reuß ältere Linie, 5. Reuß jüngere
Linie, 6. Schanmburg-Lippe, 7. Lippe.
Die Freien Städte: 1. Lübeck, 2. Bremen, 3. Hamburg.
Das Reichslaud: Elsaß-Lothriugen.
5. Einteilung in Naturgebiete. Die Oberfläche Deutschlands
ist sehr mannigfaltig gestaltet; auf engem Raum drängen sich hier
fast alle Bodenformen Europas zusammen. Nach den in verschie-
denen Richtungen ziehenden Gebirgen wird Deutschland in viele
natürliche Gebiete geteilt und je nachdem diese Gebiete mehr oder
weniger voneinander geschieden sind, wurden sie auch die Wohnsitze
verschiedener Völkerstämme, die sich nach Mundart und sonstigen
Eigentümlichkeiten voneinander uuterscheideu. Die Naturgebiete sind:
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Extrahierte Personennamen: Bayern Württemberg
Extrahierte Ortsnamen: Böhmerwald Ostsee Holland Belgien Frankreich Westgreuze Deutschland Norddeutschland Süd- Westdeutschland Sachsen Baden Hessen Mecklenburg-Strelitz Oldenburg Sachsen-Meiningen Bremen Hamburg Deutschlands Europas Deutschland
Das Deutsche Reich.
gebirge haben außer dieser auch noch die preußischen Provinzen Hessen-
Nassau und Westfalen, sowie das Großherzogtum Hessen Anteil.
2. Das Schiefergebirge zerfällt durch den Rhein, der es von
Bingen bis Bonn durchbricht, und durch die Taleinsenkungen seiner
Nebenflüsse in mehrere Teile:
Auf der Westseite des Rheines:
Der Hunsrück (d. i. hoher Rücken), zwischen Nahe und Mosel,
besteht aus reichbewaldeten Bergzügen und ist vielfach wie der gegen-
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Großherzogtum Luxemburg.
2586 qkm. 250000 E,
Luxemburg, von Belgien und dem Deutschen Reiche umschlossen,
gehört teils zum Gebiet der Ardeunen teils (im S.) zum Lothringer
Stufenland. Früher in Personalunion mit Holland stehend, ist das
Land jetzt selbständig, aber mit Deutschland durch den Zollverein,
durch sein Eisenbahnwesen und durch die Abstammung seiner Be-
wohner (Rheinfranken) verbunden. Die Haupterwerbszweige bilden
Landwirtschaft und Gewinnung von Eisen. Die mächtigen Eisem
erzlager werden teilweise durch Tagebau ausgebeutet. Die Hauptstadt
ist Luxemburg/ früher (als deutsche Buudesfeftuug) stark befestigt.
1 Der Name Luxemburg ist entstanden ans Lützelburg, ix i. kleine Burg.
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Extrahierte Ortsnamen: Luxemburg Luxemburg Belgien Lothringer
Stufenland Holland Deutschland Rheinfranken Luxemburg Luxemburg Lützelburg
Beschreibung des Königreiches Mayer».
§ 1. Lcug-e.
1. Unser engeres Vaterland heißt Bayern.
Dieses liegt im südlichen Teile des Deutschen Rei-
ches. Das Deutsche Reich oder Deutschland macht
wieder eines der vielen Länder aus, die zusammen den
Erdteil Europa bilden.
2. Das Königreich Bayern besteht nicht aus
einem zusammenhängenden Lande, sondern ist in zwei
ungleich große, voneinander getrennte Teile geschieden.
Dazwischen liegen das Königreich Württemberg und die
beiden Großherzogtümer Baden und Hessen. Der
größere östliche Teil Bayerns wird auch das Haupt-
land genannt; in diesem sind die größten Flüsse die
Donau und der Main. Der kleinere westliche Teil
heißt die Pfalz; hier bildet der Rhein den Hauptstrom.
§ 2. Greuzeu.
1. Das Hauptland grenzt int Osten und
Süden an das Kaisertum Österreich und zwar an
folgende Länder desselben: an das Königreich Böhmen,
1*
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Extrahierte Personennamen: Greuzeu
Extrahierte Ortsnamen: Bayern Deutschland Europa Württemberg Baden Hessen Bayerns Donau Main Rhein
X
4 Beschreibung des Königreiches Bayern.
das Erzherzogtum Österreich, das Herzogtum Salzburg
und an die gesürstete Grafschaft Tirol mit Vorarlberg,
im Westen grenzt es an das Königreich Württemberg
und an die Großherzogtümer Baden und Hessen, im
Norden an das Königreich Preußen, an das Groß-
Herzogtum Sachsen-Weimar, an die sächsischen Herzog-
tümer Meiningen und Koburg, an das Fürstentum
Reuß-Schleiz und an das Königreich Sachsen.
Die Grenze wird zum großen Teil von Gebirgen
und größeren Flüssen gebildet.
2. Die Pfalz wird begrenzt im Osten vom
Großherzogtnm Baden, im Süden von dem Reichs-
lande Elsaß-Lothringen, im Westen vom Königreich
Preußen, im Norden von Preußen und dem Groß-
Herzogtum Hessen.
Fragen und Aufgaben. 1) Wie werden die
vier Himmelsgegenden benannt, wenn man dabei
auf die Tageszeiten Rücksicht nimmt? (Siehe
S. 85). — 2) Wo werden die Himmelsgegenden
auf der Landkarte angenommen und wo liegen
sie von dem Klaßzimmer der Schüler aus? —
3) Wie heißen die jneben Himmelsgegenden? —
4) In welchem Teile unsers Gesamtvaterlandes
Deutschland liegt Bayern? — 5) Welche deutschen
Länder liegen zwischen dem Hauptlande und der
Pfalz? — 6) Welches von diesen Ländern ist das
nördlichste? — 7) In welchen Hauptrichtungen
ziehen Donau und Main durch das Hauptland?
— 8) Welches ist die Hanptrichtung des Rheines
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
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Extrahierte Ortsnamen: Vorarlberg Württemberg Baden Hessen Meiningen Sachsen Baden Groß-
Herzogtum_Hessen Deutschland Pfalz Donau Main
Übersicht über die einzelnen Erdteile.
Württemberg und Sachsen, die Großherzog-
tümer Baden, Hessen u. s. w.
2) Das Kaisertum Osterreich-Ungarn mit den
Hauptstädten Wien und Budapest, beide au
der Donau.
3) Die Republik Schweiz, Hauptstadt: Beru.
4) Königreich der Niederlande, Hauptstadt: Haag.
5) Königreich Belgieu, Hauptstadt: Brüssel.
6) Großherzogtum Luxemburg, Hauptstadt: Lu-
xemburg.
in Westeuropa:
1) Republik Frankreich, Hauptstadt: Paris au
der Seiue.
2) Königreich Großbritannien und Irland, Haupt-
stadt: London a. d. Themse, die größte Stadt
der Welt.
in Nordeuropa:
1) Königreich Dänemark, Hauptstadt: Kopeu-
Hägen.
2) Die Königreiche Schweden und Norwegen,
Hauptstädte: Stockholm und Christiauia.
in Osteuropa:
1) Kaisertum Rußland, der größte und Volk-
reichste Staat Europas, mit der Hauptstadt
St. Petersburg.
2) Königreich Rumänien, Hauptstadt: Bukarest.
iu Südeuropa:
1) Das Türkische Reich, Hauptstadt: Koustauti-
uopel am Bosporus.
2) Königreich Griechenland, Hauptstadt: Athen.
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Extrahierte Personennamen: Christiauia
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Hessen Wien Budapest Donau Niederlande Luxemburg Westeuropa Republik_Frankreich Paris Irland London Nordeuropa Schweden Norwegen Stockholm Osteuropa Europas Petersburg Bukarest Südeuropa Bosporus Griechenland Athen
294
Rückzug der Türken.
Hermann und Ludwig von Baden, die Generale Caprara und Leslie, der Fürst von Salm, zwei Herzoge von Croy und viele andere Prinzen, deren Zahl auf 33 angegeben wird, darunter der nochmals so berühmt gewordene Prinz Eugen von Savoyen, damals ein 19jähriger Jüngling. Der Kampf begann in den von Janitscharen besetzten Hohlwegen von Heiligenstadt und zog sich gegen Nußdorf hiu. Hier wurde Prinz Moritz von Croy getötet,
sein Bruder, der Herzog, obwohl schwer verwuudet, war nicht zu bewegen, sich aus dem
Gefechte tragen zu lassen. Langsam bewegte sich das Mitteltreffen vorwärts, die Kurfürsten von Bayern und Sachsen, unter den Fahnen des ersteren fünf Pfalzgrafen von Neuburg, sämtlich Brüder der Kaiserin, dann die Herzoge von Württemberg, von Sachsen-Eisenach, Sachsen-Weißenfels, Lauenburg, Brauuschweig-Lüueburg, Holstein, der Markgraf von Brandenburg-Bayreuth mit ihren Völkern, zuletzt die Franken und Schwaben unter dem Fürsten vou Waldeck. Zuerst schlossen sich die Sachsen an die Kaiserlichen an und nahmen teil an dem Kampfe um Nußdorf und Heiligenstadt. Allmählich rückten die andern Heerhaufen vor; aber erst um zwei Uhr nachmittags, als auch die Polen die Schwierigkeiten der
Bergwege überwunden hatten und aus dem Walde von Dornbach heransstürzten, wurde die Schlacht allgemein. Durch ihr Ungestüm zu weit vorwärts getragen und von der Hauptmacht des Wesirs aufgenommen, geriet die polnische Reiterei anfangs in große Not. Stanislaus Potocki, Maczinski und andere Tapfere fielen. Mit lauter Stimme rief der König deutsches Fußvolk herbei. Da machte das rechtzeitige Erscheinen bayerischer und kaiserlicher scharen ihm Luft und zu derselben Zeit drängte der Herzog von Lothringen auf dem rechten Flügel die Türken nach den Vorstädten zurück. Gegen sechs Uhr abends war auf dieser Seite das Lager in den Händen der Deutschen. Der Herzog aber, besorgt, durch den Reiz der Beute den Sieg zu verlieren, erteilte den Befehl, nichts anzurühren, sondern nach der Vorstadt Rossau vorzurücken. Eine Stuude später hatten auch die Polen den Feind überwältigt und drangen von der andern Seite in das Lager.
Das türkische Heer hätte vernichtet werden können, gewann aber durch die einbrechende Nacht und durch den Verzug, den die Plünderung der Schätze des Lagers in die Verfolgung brachte, soviel Zeit zum Rückzüge, daß es noch Tausende von gefangenen Weibern und Kindern mit sich hinwegsühren konnte. Doch in der Freude des Sieges und der Rettung rechteten weder die Siegesgenossen noch die Geretteten über dieses Versäumnis. „Der Kurfürst von Bayern," schrieb der König am folgenden Tage an seine Gemahlin, „der Fürst von Waldeck und viele andere Reichsfürsten umarmten und küßten mich. Die Generale ergriffen meine Hände und Füße, die Obersten und Offiziere samt den Regimentern zu Roß und zu Fuß riefen mir zu: Unfer braver König! Heute früh kam der Kurfürst von Sachsen samt dem Herzog von Lothringen zu mir, mit denen ich gestern nicht habe sprechen können, weil sie ans der äußersten Spitze des linken Flügels gestanden, auch der Gouverneur von Wien, Graf von Stahremberg, kam mit vielem Volk hohen und niedrigen Standes mir entgegen, jedermann hat mich geherzt, geküßt und Retter genannt. Hierauf habe ich zwei Kirchen besucht, da sich ebenmäßig nicht wenig Leute bemühten, mir die Hände, ja Füße und Kleider zu küssen, die meisten mußten aber zufrieden sein, daß sie nur den Rock anrühren konnten. Man hörte überall rufen: Laßt uns die streitbare Hand küssen! Ich bat die deutschen Offiziere, daß dies möchte verwehrt werden, dessenungeachtet wurde fortwährend das Vivat Rex! gerufen. Zu Mittag speiste ich bei dem Gouverneur und ritt nach der Tafel hinaus in das Lager; da hat mich dann das gemeine Volk mit aufgehobenen Händen von Wien bis zum Tore hinausbegleitet. Die Reichs-fürsten sind meist alle beieinander versammelt und der Kaiser tut mir zu wissen, daß er nur etliche Meilen von hier sei; allein weil ich dem Feinde nacheilen muß, werde ich für diesmal
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Extrahierte Personennamen: Hermann Ludwig_von_Baden Ludwig Leslie Croy Eugen_von_Savoyen Eugen Moritz_von Croy Stanislaus_Potocki Graf_von_Stahremberg
Extrahierte Ortsnamen: Heiligenstadt Sachsen Neuburg Württemberg Sachsen-Eisenach Sachsen-Weißenfels Lauenburg Brauuschweig-Lüueburg Holstein Schwaben Sachsen Heiligenstadt Dornbach Lothringen Sachsen Lothringen Wien Wien
Aufruf des Kaisers Franz.
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Anführer werden; denn Erzherzog.karl war in so gedrückter Stimmung, daß er keinen Befehl mehr geben wollte. Feuerwaffen und Pferde wurden freiwillig geliefert. Die Bürger erklärten, aus Gesellen und Dienstleuten 30,000 waffenfähige Männer aufzustellen. Mähren und Böhmen und Kroatien harrten auf einen Wink. Nur ein Wort aus dem Muude des Kaisers und der Volkskrieg hätte begonnen.
Am 4. April erließ der Kaiser einen Aufruf an sein Volk, er werde alle Mittel versuchen, um einen ehrenvollen Frieden zu erlangen; wenn aber dies nicht möglich sei, so
Erzherzog Karl.
Nach einer Zeichnung von Peter von Krafft.
(Im Besitze Sr. K. u. K. Hoheit des Herrn Erzherzogs Friedrich.)
erwarte er von seinen Untertanen, daß sie dem Beispiel ihrer Ahnen folgen würden, welche unter Ferdinand I. und Leopold I. die Wälle der Hauptstadt so siegreich gegen die Türken verteidigt hätten. An der Spitze derer, welche zum Widerstand entschlossen waren, stand Thugut. Aber leider hielt im Ministerrate nur noch der Kaiser zu ihm; die Mehrzahl des Adels war gegen den „Kriegsbaron", wie man Thugut nannte.
Bonaparte nahm während des sechstägigen Waffenstillstandes zunächst sein Hauptquartier in dem ehemaligen Benediktinerinnenstifte Göß, eine halbe Stunde von Leoben. Am 11. April um Mitternacht traf er in Graz ein. Zum Mahle am nächsten Morgen waren
30*
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Extrahierte Personennamen: Franz Franz Peter_von_Krafft Friedrich Friedrich Ferdinand_I. Ferdinand_I. Leopold_I. Leopold_I. Bonaparte
Napoleon versorgt seine Verwandten.
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finden. Zudem ereignet es sich gegenwärtig, wo die geistlichen Würden nicht mehr mit so vielem Reichtum umgeben sind, wie dies früher der Fall war, wohl nicht mehr, daß Adelige, die bisher in der Armee als Offiziere gedient hatten, bei Erledigung fetter Pfründen die militärischen Farben und Zeichen ablegen, um sich mit denen eines Domherrn zu bekleiden, woher es denn auch manchmal kam, daß zwar auf dem Haupte der Helm der kostbaren Mitra, aber nicht auch ebenso im Herzen der soldatische Geist dem priesterlichen Sinne Platz machte. Man darf somit hoffen, in Zukunft zwar einen weniger reichen, aber einen desto erleuchteteren und frömmeren Klerus zu besitzen."
Ende des deutschen Reiches.
Acht Tage nach dem Preßbnrger Frieden verlieh Napoleon den Kurfürsten von Bayern und Württemberg die Königswürde. Letzterer erhielt zugleich einige vorderösterreichische Herrschaften in Schwaben. Die übrigen mit dem Breisgau, den der Herzog von Modena verlor, bekam der Kurfürst von Baden, der den Titel Großherzog annehmen mußte. Napoleon brauchte keine Kurfürsten mehr, die als solche noch vom deutschen Kaiser und Reich abhängig gewesen wären. Schon dadurch deutete er an, daß die deutsche Reichsverfaffuug nichts mehr für die von Frankreich abhängig gewordenen Fürsten bedeutete. Um die genannten deutschen Fürsten sich noch inniger zu verbinden, vermählte er seinen Stiefsohn Engen Beauharnais, Vizekönig von Italien, mit Augusta, Tochter des Königs von Bayern, seinen jüngsten Brnder Jerome, der eben erst von seiner nordamerikanischen Gattin Patterson geschieden war, mit Katharina, Tochter des Königs von Württemberg, und seine Stieftochter, Eugens Schwester,
Stephanie Beauharnais mit dem Erbprinzen Karl von Baden. Weil Salzburg an Bayern gekommen war, mußte Erzherzog Ferdinand von Toscana abermals weiter wandern und erhielt Würzburg.
Hierauf versorgte Napoleon seine Verwandten und Günstlinge mit neuerrichteten Reichen. Seinem Bruder Joseph gab er das Königreich Neapel, aus dem er die Königin Karoline vertrieb. Seinen Bruder Ludwig machte er zum König von Holland, indem er die ausgeplünderte batavische Republik, welche schon längst von Frankreich aus regiert worden war, einfach aufhob. Seinen Schwager Murat erhob er zum Großherzog von Berg, seinen ersten Adjutanten und treuen Kriegsgefährten Berthier zum Fürsten von Nenfchael, welches Preußen ihm abtrat. Endlich ließ er seinen Oheim, Kardinal Fesch, zum künftigen Nachfolger des Kurfürsten Dalberg in Regensburg ernennen, um ihm später die Würde des Hauptes der deutschen Kirche zu verleihen. Alle diese französischen Herren blieben Vasallen des Kaisers Napoleon und durch ein Familiengesetz seiner Oberherrschaft unterworfen. Alle
Kaiser Franz I. von Österreich.
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Napoleon Patterson Katharina Königs_von_Württemberg Eugens Eugens Stephanie_Beauharnais Karl_von_Baden Karl Ferdinand_von_Toscana Ferdinand Napoleon Joseph Ludwig Ludwig Berthier Napoleon Franz_I._von_Österreich Franz_I.
Extrahierte Ortsnamen: Schwaben Modena Baden Frankreich Italien Bayern Salzburg Würzburg Neapel Holland Frankreich Regensburg